Colorado und Iowa planen legale Sportwetten

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Friday, 26. April, 2019

Die US-Staaten Colorado und Iowa planen die Legalisierung von Sportwetten. Die Gesetzesentwürfe befinden sich zurzeit noch in der Prüfungsphase. Trotz etwaiger Unklarheiten wird eine Verabschiedung bereits zum 3. Mai angestrebt. Hier ein kurzer Überblick zum Geschehen.

Das Denver Capitol in Colorado.

Das Denver Capitol in Colorado, wo nächste Woche über die Gesetzesnovelle entschieden wird.

Nach den Sportwett-Legalisierungen in New Jersey, New York, Mississippi, Pennsylvania, Kalifornien und Nevada planen jetzt auch die beiden US-Bundesstaaten Colorado und Iowa regulierte Sportwetten einzuführen. In beiden Staaten wurden jüngst entsprechende Gesetzesnovellen zwecks Überprüfung bei den jeweiligen Repräsentantenhäusern eingereicht. Ziel beider Novellen ist die Legalisierung von Sportwetten sowohl im landbasierten Einzelhandelsgeschäft als auch im Onlinesektor.

Dazu kommen noch weitere Parallelen: In beiden Staaten wird ein dreifach gestaffeltes Lizenzierungsverfahren in Erwägung gezogen: Erstens für ortsgebundene Wetten, zweitens für Online Wetten und drittens für Mobile Wetten. Das sogenannte Dokument HB19-1327 sieht in Colorado in diesem Zusammenhang die Vergabe von einer Masterlizenz vor, diese umfasst den Sektor auf allen drei Ebenen. Zusätzlich soll eine Einzellizenz für das standortgebundene Wettgeschäft sowie eine exklusive Lizenz ausschließlich für den Bereich Online etabliert werden.

Der Lizenzplan in Iowa ist an dieser Stelle noch nicht so weit fortgeschritten. Bereits einmal wurde der Entwurf vom Repräsentantenhaus zurückgewiesen. Grund dafür war allerdings nicht die Konzeption des Lizenzverfahrens, sondern Uneinigkeiten in Bezug auf die Lizenzgebühren. Während man sich im knapp 6 Mio. Anwohner starken Staat Colorado diesbezüglich unlängst auf eine Gebühr von umgerechnet rund 133.000 Euro geeinigt hat, sah man sich im eher ländlichen 3 Mio. Einwohner-Staat Iowa mit Widersprüchen konfrontiert.

Hier forderte der Senat eine Gebühr von lediglich 15.000 US-Dollar, vom Parlament in der Hauptstadt Des Moines wurden jedoch 75.000 US-Dollar pro Lizenz gefordert. Geeinigt hat man sich indessen auf eine Gebühr von 45.000 US-Dollar, umgerechnet rund 40.000 Euro.

Wettsteuersysteme geplant

Seit der bundesweiten Sportwettlegalisierung im Mai 2018 durch den obersten US-Gerichtshof (United States Supreme Court, USSC) untersteht die Sportwettlegalisierung in den USA den einzelnen Staaten. Der Marktwert des gigantischen Sektors wird auf Milliarden geschätzt. Natürlich sollen die Regulierungen auch den Haushaltskassen zugutekommen.

In diesem Sinne sieht der Gesetzentwurf in Colorado einen Steuersatz von 10% auf die Nettoeinnahmen aus sämtlichen Sportwettgeschäften vor. Die Abgaben sollen in die Wasserversorgung fließen. Außerdem soll die Eröffnung einer neuen Aufsichtsbehörde finanziert werden. Diese soll laut Angaben der Zeitung The Denver Post unter dem Titel „Gaming Control Commission“ auch die Überprüfungen der Betreiber vornehmen und die besagten Lizenzen vergeben.

DFS-Legalisierung in Iowa

In Iowa sieht die Gesetzesnovelle hingegen einen verhältnismäßig geringen Steuersatz von 6,75% vor. Um die Einnahmen dennoch in die Höhe zu treiben wird parallel zu Sportwettregulierung auch eine Legalisierung des Daily Fantasy Sports-Sektors (DFS) angepeilt. Hierbei handelt es sich um eine Form des E-Sports, in der Regel geht es um kostenpflichtige Online Gaming-Events, die sich zwar am realen Geschehen großer Sportligen orientieren, jedoch rein fiktiver Beschaffenheit sind.

Beide Gesetzesnovellen sowohl in Colorado wie auch Iowa sollen noch vor Ablauf der aktuellen Legislaturperiode, sprich, bis zum 3. Mai verabschiedet werden. Dass die Entwürfe folglich im Eilverfahren durchgewunken werden könnten, liegt auf der Hand. Iowas Gouverneur Kim Reynolds bringt das Procedere in einem aktuellen Statement auf den Punkt: „Eine Unterschrift ist alles, was erforderlich ist, damit die Änderungen in Kraft treten können.“ Ob es tatsächlich so kommt wird sich in beiden Staaten bereits nächste Woche entscheiden.