EGBA: Hilfe im Kampf gegen Geldwäsche

Veröffentlicht von Jens Pfeifer am Thursday, 29. September, 2022

Jeder Glücksspielanbieter ist verpflichtet, Geldwäsche zu verhindern und jeden Verdachtsfall zu melden. Um die Betreiber von Online-Casinos zu unterstützen, hat der EGBA nun neue Richtlinien erarbeitet, die als Hilfestellung gedacht sind. Dank dieser Richtlinien soll es für die Betreiber von Online-Casinos einfacher werden, Verdachtsfälle zu erkennen und möglichst schnell zu melden. So lässt sich eine sichere Glücksspielbranche erzielen.

Über eine Pressemitteilung informiert der EGBA nicht nur alle Mitglieder, sondern alle Glücksspielbetreiber. Er weist in dieser Mitteilung darauf hin, dass jeder Glücksspielanbieter verpflichtet ist, für ein sicheres Spielen zu sorgen und jeden Verdachtsfall zu melden. Deshalb dürfen alle Glücksspielunternehmen die Richtlinien nutzen. Nicht zuletzt gibt es noch zahlreiche Glücksspielkonzerne, die noch keine Mitgliedschaft beim EGBA beantragt haben.

Allerdings handelt es sich bei den neu erarbeiteten Richtlinien noch nicht um eine Verpflichtung. Vielmehr sind es derzeit nur Empfehlungen und der EGBA bittet alle Mitglieder, die Richtlinien zu lesen und eine Bewertung abzugeben. Über die Bewertung möchte der EGBA erfahren, ob es Gründe für eine Änderung gibt oder ob die empfohlenen Richtlinien verbindlich werden sollen.

Hierfür wurde ein Zeitraum von knapp zwei Wochen anberaumt. Können die Richtlinien in die Tat umgesetzt werden, wären es die Ersten, die für ganz Europa gültig sind. Damit ist der erste Schritt Richtung sicheres Glücksspiel ohne Kriminalität gelegt. Um auch in der Zukunft die Richtlinien anpassen zu können, bittet der Verband alle Mitglieder, pro Jahr einen Bericht zu erstellen. Dieser soll klar wiedergeben, ob die Vorschriften passen oder angepasst werden müssen.

Inwiefern unterstützen die Richtlinien?

Die Richtlinien ersetzen natürlich keine Gesetze. Vielmehr wurden sie entwickelt, um den Betreibern eine Art Anleitung zu liefern, wie diese gegen Geldwäsche vorgehen können. Deshalb enthalten diese sogenannte Best-Practice-Industriestandards, die im EU- und EWR-Bereich angewandt werden können. Unter anderen zeigen diese auf, wie Verdachtsfälle erkannt und gemeldet werden können. Zugleich erläutern sie detailliert, wie eine Risikobewertung vorgenommen werden kann.

Je besser die Richtlinien umgesetzt werden, umso größer die Chance, dass kriminelle Aktivitäten aus dem Glücksspielbereich verschwinden. Immerhin werden Glücksspiele nicht nur für Geldwäsche genutzt. Auch Terrorismusfinanzierung stellt ein großes Problem dar und muss von Grund auf bekämpft werden. Der EGBA spricht hier von einer Lücke, die geschlossen werden muss.

EGBA greift der EU vor

Die vom EGBA entwickelten Richtlinien wurden nicht zufällig erstellt. Vielmehr gab der EGBA zu, dass es bald für ganz Europa neue Vorschriften geben wird. An diese neuen Vorschriften lehnen sich die vom EGBA entwickelten Richtlinien an. Deshalb können sich die Mitglieder des EGBA bereits jetzt darauf konzentrieren, wie sie in Zukunft aus gesetzlicher Sicht agieren müssen. Deshalb können die vom Verband vorgeschlagenen Ideen als kleiner Test betrachtet werden.